1998 Top15 Longplayer

Ayreon_-_Electric_Castle1. Ayreon – Into the electric castle
Selten hat mich eine Platte so gefangen genommen wie diese: nachdem ich wochenlang ins CD-Geschäft gelaufen war, weil sie dort nie wussten, wenn die nun endlich erscheint, habe ich sie mir danach sehr genau mit Textlektüre angehört. Und das ist wie ein Spielfilm im Ohr, der zusätzlich durch tolle Sänger (u.a. Fish) und eine Mischung aus 70er Symphonic Rock und 80er NeoProg zu begeistern weiß. Bis heute auch von Ayreon nicht übertroffen.

x

Pearl_Jam_yield_-_cover_art)2. Pearl Jam – Yield
Pearl Jam hatten nach „Vs.“ für mich deutlich an Attraktivität eingebüßt, denn die nächsten beiden Alben fand ich nur durchschnittlich. Aber mit „Yield“ gelang ihnen noch einmal ein großer Wurf: zwischen punkigem Rocksong („Do the evolution“) und besinnlichem („Low light“) ist alles dabei und Eddie Vedder singt ganz hervorragend.

x

Turbonegro-ApocalypseDudes3. Turbonegro – Apocalypse dudes
Wow, Turbonegro noch vor dem großen kommerziellen Durchbruch aber auf dem Höhepunkt ihres Schaffens! Die perfekte Mischung aus 70er Schweinereock und dreckigem Punk. Mit dabei sind Hit-Dauerbrenner wie „The age of pamparius“, „Get it on“ und „Back to dungaree high“. Lauter gut produzierte Pogo- und Partyknaller.

x

SmashingPumpkins-Adore4. Smashing Pumpkins – Adore
Ich mag die Pumpkins für ihre ersten beiden, sehr Indie-mäßigen Alben. Ich mag auch den Konzept-Brocken „Mellon Collie“. Aber „Adore“? Die hörte sich ganz anders an, elektronisch mit Gothic-Elementen und ohne die frickeligen Gitarren von zuvor. Ich dachte erst, ich würde sie nicht mögen. Doch nach und nach stellte ich fest, dass ich sie super finde. Die Platte ist sehr stimmungsvoll, der Gesang ist super und gerade die kalte Produktion und der gelegentliche  Einsatz von Drumcomputern und die zahlreichen programmierten Sounds machen die Sache einzigartig.

OST_Still_Crazy_soundtrack5. OST – Still crazy
„Still crazy“: eine sympathische englische Komödie über die Reunion einer alternden Rockband. Mit dabei ist ein einzigartiger Soundtrack. Die meisten Songs sind extra für den Film komponiert worden, werden von Profis (u.a. den beiden Schauspielern Billy Connolly und Jimmy Nail und diversen Studioassen) gespielt und bieten eine Mischung aus Blues, Hard Rock und Poprock. Und die meisten Stücke sind super! Zwar gibt es auch ein paar Ausfälle auf dem Soundtrack (14 Lieder, nur sieben von der Filmband Strange Fruit) aber der großartige Rest macht das wieder wett.

Eels-Blues6. eels – electro-shock blues
Die zweite eels-Scheibe ist anders als die erste und ich brauchte eine Weile, um mich mit ihr anzufreunden. Die Texte sind deutlich depressiver und es geht auch mehr um Menschen im persönlichen Umfeld, was sich in den Geschehnissen in Mark Oliver Everetts Leben begründet. Die Songs selbst sind weniger produktionstechnisch aufgemotzt als zuvor und auch teilweise weniger abwechslungsreich. Sie sind aber trotzdem gut und mehrere kleine Hits sind mit dabei. Das Artwork der CD gefällt mir sehr gut. In meiner eels-Hitlist auf Platz 6.

Bruford_Levin_Upper_Extremities_(album)_cover7. Bruford Levin Upper Extremities – Bruford Levin Upper Extremities
Neben den beiden genannten Protagonisten (beide King Crimson-Mitglieder) sind hier noch David Torn (Gitarre) und Chris Botti (Trompete) dabei. Die Namen sagen schon alles: herausgekommen ist ein jazziger, aber sehr ruhiger Avantgarde-Rock. Gerade Bruford und Botti setzen Zeichen, während sich Levin meistens vergleichsweise zurück hält. Ein Album zum genauen Hinhören und auf jeden Fall kein Pop!

Bruce_Dickinson_The_Chemical_Wedding8. Bruce Dickinson – The chemical wedding
Nachdem „Accident of birth“ schon sehr gut war, legt er hier noch einen drauf. Sehr düstere, heavy Songs mit leicht progressiven Tendenzen und natürlich gutem Gesang. Wesentlichen Anteil am Sound hat Gitarrist Roy Z. Mit dieser CD näherte Dickinson sich seiner alten Band so dicht an, wie es nur möglich war. Und im folgenden Jahr war er wieder Mitglied von Iron Maiden…

x

farmer_not_so_john_receiver9. Farmer Not So John – Receiver
Dies hier ist rockiger Country aus Nashville. Die Übergänge zu Alternative Rock sind fließend und das Repertoire an Instrumenten ist groß, es sind auch typische Folkinstrumente dabei. Ich finde die Platte sehr stimmungsvoll und die Schnittmenge aus den unterschiedlichen Stilen genau richtig.

x

Heather_nova_Siren10. Heather Nova – Siren
Popmusik mit leichtem Rock- und Folkeinfluss und ein klein wenig Alternative gibt’s hier auf Heather Novas vermutlich erfolgreichstem Album zu hören. Viele der Stücke sind regelrechte Ohrwürmer und werden auch noch immer live gespielt, z.B. „London rain“, „Heart and shoulder“, „I’m the girl“, Winter blue“ usw. Betörend natürlich auch wie immer Novas Stimme.

x

T'Pau_red11. T’Pau – Red
Eigentlich ist das hier ein Carol Decker-Album, denn außer ein paar Songwriter-Credits für ihren alten Partner Ron Rodgers ist niemand von der 80er Band beteiligt. Trotzdem ist es eine tolle Version von T’Pau in die 90er transportiert. Hier gibt’s keine nervige Popproduktion, auch wenn natürlich alles Pop ist. Jedoch nicht so glattpoliert und mit einigen Schnittstellen zu Rock und Folk. Die Songs sind durchweg gelungen und teilweise sogar besser als manches alte Material.

Pere_Ubu_Pennsylvania12. Pere Ubu – Pennsylvania
Es gibt ja endlos viele Scheiben von Pere Ubu und meistens wird nur ihre erste „The modern dance“ als wegweisend angesehen. Ich finde jedoch gerade diese hier sehr cool, denn sie ist herrlich schräg und dennoch anhörbar. Neben dem knödeligen Gesang, dem Theremin und allerlei elektronischen Effekten wissen vor allem auch die zum Teil nachdenklichen und zum Teil einfach durchgeknallten Texte zu gefallen.

OffspringAmericanaalbumcover13. The Offspring – Americana
Ich lernte Offspring mit „Ignition“ kennen und das ist noch heute meine Lieblingsplatte von ihnen. Der Riesenhit „Smash“ war mir dann auf Dauer viel zu abgenudelt und ich interessierte mich erstmal nicht mehr für die Band. Doch wenn ich neue Sachen von ihnen hörte, fand ich sie immer gut. Mit „Americana“ gelang ihnen dann unerwartet noch einmal ein irrer kommerzieller Erfolg und die Scheibe ist auch vom Anfang bis zum Ende gut. Super produziert mit einfallsreichen aber knackigen Songs und natürlich dem typischen Offspring-Sound.

Men-at-Work-Brazil-Live14. Men At Work – Brazil
Nachdem die Band bereits über zehn Jahre aufgelöst war und Colin Hay (Sänger) sich eine ordentliche Solokarriere aufgebaut hatte, gab es nochmal einige Konzerte unter dem Namen „Men At Work“ mit dabei war allerdings außer Hay nur Greg Ham. Trotzdem ist diese einzige Live-Veröffentlichung der MAW ein energiegeladenes Hitfeuerwerk, das Spaß macht. Und zusätzlich gibt’s nach den einzigen nach 1985 veröffentlichten Studiotrack als Bonus.

earthlings15. Earthlings? – self titled
Diese Band stammt aus Joshua Tree und spielt entsprechend Stonerrock bzw. Psychedelic Rock und hat einige Verbindungen zu Kyuss und den Desert Sessions. Allerdings ist sie wesentlich experimenteller und auch weniger rockig als die meisten ihrer Freunde. Deswegen finde ich auch nur diese – ihre erste – Platte gut und kann mit den restlichen Veröffentlichungen (eine weitere CD und diverse EPs) nicht viel anfangen. Gastauftritte gibt’s hier von Scott Reeder und Dave Grohl.

x

Stay alive and rock on
Harvey

Hinterlasse einen Kommentar